Urs Hauser - Tessin - Schweiz

Mit knapp 25 Jahren kam ich als junger Elektroingenieur mit dem Wunsch ins Tessin, Italienisch zu lernen – aber daraus wurde mehr. Per Zufall fanden meine Frau und ich in Contone, abseits vom Dorf, ein Haus mit viel Umschwung . Anfangs hatten wir selber nur einige Merlot-Stöcke und eine grosse Pergola am Haus. Daraus ergaben sich etwa 60 Flaschen Wein pro Jahr. Mit dem Interesse und der Leidenschaft wuchs auch langsam die Produktion. Bis 2005 war es eine halbe Hektare, dann wurden es bald 1,5 und ab 2010 waren es schon 4,5 Hektaren.

 Als Quereinsteiger und Autodidakt machte ich 2010 mein «Hobby» zum Beruf. Klingt nach Ausstieg!  Es war aber, wenn man die wirklich strenge Handarbeit in den teils schwierig zugänglichen Rebbergen, die Investitionen im Weinberg und im Keller, die Weinproduktion, Verkauf und Marketing miteinbezieht, eine grosse Herausforderung für mich und ein Neuanfang. Die schöne Natur in und um die Rebberge gibt mir viel Motivation und ich möchte, dass diese alten Rebberge Contone erhalten bleiben  um zu zeigen,  welch guter Wein daraus entstehen kann, das ist mein Ansporn. Unsere Aufgabe sehe ich darin, mit Sorgfalt und Achtung vor der Natur, mit unserer  Arbeit das Bestmögliche aus diesen alten Rebbergen zu holen.

 Die meisten Reben (2/3) sind oberhalb Contone am Hang des Monte Ceneri, welcher das Tessin teilt (Sopraceneri/Sottoceneri ). In diesen Rebbergen wird Merlot seit seiner Ankunft im Tessin, also seit mehr als hundert Jahren gepflanzt und bearbeitet. Die verschiedenen Rebberge habe ich mit dem Vornamen meiner Vorgänger benannt. (Hugo, Aldo, Fausto, Franco, Giorgio, Edi, Francesco, Paolo, Pierino, Adriano und Gianni).

 Wir sind ein Team und es gibt keine Arbeit die wichtiger ist als eine andere, z.B. Gras mit dem Rückenmäher schneiden, Laubarbeit an den 25.000 Reben, strenge Waldarbeit, spritzen mit 20kg auf dem Rücken, Traktor und Raupenfahrzeuge im schwierigen Gelände zu fahren, sind die Vorausetzung um den  Wein im Keller mit aller Sorgfalt und Liebe zu begleiten, abzufüllen, etikettieren und dafür zu schauen, dass „unser Wein“ Ihnen und uns Freude macht. Das Ganze zusammen und miteinander, während der Weinlese auch noch mit viel Fremdhilfe, ist der Schlüssel für ein optimales Ergebnis.

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