Granit - feiner Wein von hartem Boden
So wie beim Riesling kann man auch beim Garnatxa blanca sofort schmecken, auf welchem Untergrund die Rebstöcke gewachsen sind. Und der Rebberg für den "Granit" hat es in sich. Die Rebstöcke wachsen direkt auf einem Granitsockel, der mit einer dünnen Kalksteinauflage bedeckt ist. Das bedeutet zwar niedrige Erträge, dafür aber Trauben mit einer feinen Aromatik.
Im ersten Moment riecht er nach Aprikosen und Mirabellen, also ausgeprägt gelbfruchtig. Aber da ist noch mehr. Da gesellen sich diverse Blüten dazu und das, was man gerne als mineralisch umschreibt. Spannend wird es dann im Mund. Einerseits die feine, elegante Fruchtaromatik, dann der Schmelz, die faszinierende Cremigkeit, und der butterweiche Abgang. Der Wein ist kraftvoll, ist dicht in seiner Struktur und doch ist er die pure Eleganz. Er bleibt lange im Mund und trotzdem hat man sofort Lust noch einen Schluck zu nehmen. Ein eleganter Essensbegleiter, aber auch einfach als Solist, wenn es mal ein richtiger guter Weisser sein soll.
Wir finden: definitiv eine Entdeckung, insbesondere weil Spanien als Weissweinland nicht gerade bekannt ist.
Robert Parker Rating:
Details zu Granit Garnatxa Blanca DO Montsant - Josep Grau:
Herkunft
Montsant - Spanien
Alkoholgehalt
13.5 % Vol.Lagerung
optimale Trinkreife jetzt bis mindestens 2025Trinktemperatur
10-12 °CBegleitend zu
Kalbsschmorbraten, kräftigen Geflügelgerichten, Hartkäse, Pulled Pork
Weinausbau
9 Monate auf der Feinhefe gereiftAuszeichnung
92 Parker PunkteWie schmeckt der Granit Garnatxa Blanca?
Bodega Josep Grau - Montsant - Spanien
Die Geschichte ist mittlerweile in der Weinwelt schon oft gehört. Dem ehemaligen Broker Josep Grau war das Leben in Barcelona zu schnell und hektisch geworden. Deswegen zieht er aufs Land und rekultiviert die landwirtschaftliche Tradition der Familie. Es ist allerdings nicht so, dass sich Josep Grau jetzt ein Weingut leistet, wie es in den besseren Kreisen jetzt en vogue ist und andere für sich arbeiten lässt. Josep Grau arbeitet selbst in den Weinbergen und steht im Keller, um "seinen" Wein zu machen. Übernommen aus seinem alten Leben in der Finanzwelt hat er allerdings die Professionalität, die Weitsicht, die Präzision mit der er seine Ideen umsetzt.
Die Obsession von Josep Grau, Weinbauer und Önologe, ist die Auswahl des Weinbergs und sein Ziel, die besten Weine, authentisch und aufregend zu machen. Er bewirtschaftet ein Puzzle von kleinen Weinbergsparzellen in den Gemeinden Marçà, Capçanes und Falset, jede davon mit ihrem besonderen mineralischen Reichtum, mit lehmigen, kalkhaltigen, granitischen und schieferhaltigen Terroirs.
Seine erste Überzeugung ist, dass guter Wein im Weinberg entsteht. Völliger Verzicht auf Herbizide und Pestizide und eine Fokussierung auf alte Rebstöcke. Diese sollen ein perfektes Traubenmaterial liefern, das dann im Keller möglichst wenig überformt wird. Es wird alles per Hand gemacht, vom Rebschnitt bis zur Ernte. Was man im Keller von Josep Grau ist für spanische Verhältnisse modern und traditionell zugleich. Mit einem großen Unterschied. Nach der Gärung werden die Weine in großen Holzfässern der österreichischen Marke Stockinger ausgebaut. Im Moment hat er noch einige französische 500 Liter Tonneaus im Keller, möchte aber in Zukunft nur mit den 2000 Litern großen Fässern des berühmtesten österreichischen Küfers arbeiten. Erneut eine große Investition, doch damit kommt er seiner Vision, wie "sein" Wein schmecken soll, wieder einen entscheidenden Schritt näher.