Frisch, fruchtig und knackig
Josep Graus erster Jahrgang des Weines Vespres war 2007 und seitdem ist er seinem Stil bis heute treu geblieben. Dazu zählt auch, dass der Wein seit je her nach den Prinzipien des biologischen und biodynamischen Weinbaus hergestellt wird. Heisst: alle Arbeiten im Weinberg werden von Hand ausgeführt und es werden keinerlei chemisch-synthetischen Produkte verwendet. Das ist doch schon mal sehr simpático! Und zu allem schmeckt er auch noch toll!
Der Wein gärt in Zementtanks und reift anschliessend zwei Monate lang, bevor er in Stockinger-Fässer aus österreichischer Eiche mit einem Fassungsvermögen von 2'000 und 2'500 Litern abgefüllt wird. Einige Monate in der Flasche tragen schliesslich dazu bei, den Wein zu verfeinern und abzurunden, bevor er auf den Markt kommt.
Wir degustieren und notieren: frischer und freundlicher Charakter, der Wein zeigt sich gleich von seiner fruchtigen und dynamischen Seite. Kein Schwergewicht, kein Tannin-Monster. Stattdessen grosszügig in Intensität und Aromen von roten Früchten. Dazu gesellt sich eine frische Säure, die aber keineswegs stört sondern herrlich animierend und verspielt wirkt. Leichte Anklänge von Beeren und Balsamico schliesslich runden das Profil ab.
Robert Parker Rating
Details zu Vespres - Josep Grau:
Herkunft
Montsant - Spanien
Alkoholgehalt
13.5 % Vol.Lagerung
5-6 Jahre lagerfähigTrinktemperatur
16-18 °CBegleitend zu
Pizza-Plausch, gemütliches BBQ mit Freunden oder Paella auf dem offenen Feuer
Auszeichnung
91 Parker PunkteBodega Josep Grau - Montsant - Spanien
Die Geschichte ist mittlerweile in der Weinwelt schon oft gehört. Dem ehemaligen Broker Josep Grau war das Leben in Barcelona zu schnell und hektisch geworden. Deswegen zieht er aufs Land und rekultiviert die landwirtschaftliche Tradition der Familie. Es ist allerdings nicht so, dass sich Josep Grau jetzt ein Weingut leistet, wie es in den besseren Kreisen jetzt en vogue ist und andere für sich arbeiten lässt. Josep Grau arbeitet selbst in den Weinbergen und steht im Keller, um "seinen" Wein zu machen. Übernommen aus seinem alten Leben in der Finanzwelt hat er allerdings die Professionalität, die Weitsicht, die Präzision mit der er seine Ideen umsetzt.
Die Obsession von Josep Grau, Weinbauer und Önologe, ist die Auswahl des Weinbergs und sein Ziel, die besten Weine, authentisch und aufregend zu machen. Er bewirtschaftet ein Puzzle von kleinen Weinbergsparzellen in den Gemeinden Marçà, Capçanes und Falset, jede davon mit ihrem besonderen mineralischen Reichtum, mit lehmigen, kalkhaltigen, granitischen und schieferhaltigen Terroirs.
Seine erste Überzeugung ist, dass guter Wein im Weinberg entsteht. Völliger Verzicht auf Herbizide und Pestizide und eine Fokussierung auf alte Rebstöcke. Diese sollen ein perfektes Traubenmaterial liefern, das dann im Keller möglichst wenig überformt wird. Es wird alles per Hand gemacht, vom Rebschnitt bis zur Ernte. Was man im Keller von Josep Grau ist für spanische Verhältnisse modern und traditionell zugleich. Mit einem großen Unterschied. Nach der Gärung werden die Weine in großen Holzfässern der österreichischen Marke Stockinger ausgebaut. Im Moment hat er noch einige französische 500 Liter Tonneaus im Keller, möchte aber in Zukunft nur mit den 2000 Litern großen Fässern des berühmtesten österreichischen Küfers arbeiten. Erneut eine große Investition, doch damit kommt er seiner Vision, wie "sein" Wein schmecken soll, wieder einen entscheidenden Schritt näher.