Ciao Veneto!

Ciao Veneto!

Berühmt, bekannt, beliebt! Die Region Venetien (in der Weinbranche hat sich eher der italienische Begriff Veneto eingebürgert) ist bis weit über die Landesgrenzen hinaus für ihren edlen Rebensaft bekannt. Mit etwas über 75‘000 ha Rebfläche gilt das Veneto als die drittgrösste Weinbauregion Italiens, hat aber aktuell (vor Sizilien und Apulien) die mengenmässig grösste Weinproduktion von allen. Von maßgeblicher Bedeutung für diesen erfolgreichen Weinanbau ist der steinige und kalkhaltige Boden, der mit roter und brauner Erde bedeckt ist und den Reben ideale Wachstumsbedingungen bietet.

 

König des Valpolicella: der Amarone

Zwischen Verona und dem Gardasee liegt das Anbaugebiet des Valpolicella, zweifelsohne die berühmteste und auch eine der schönsten Weinbauregionen im Veneto. Und ja: unbestrittener König dieser Region ist der Amarone – ein wahres Muskelpaket von Wein. Die einen lieben ihn, die anderen hassen ihn. Die einen sprechen freudig von einem konzentrierten, vielfältigen, tiefgründigen Rotwein, die anderen verächtlich von einem süffigen, deftigen Wein für Anfänger.

Er ist aufgrund seiner speziellen Herstellungsweise leicht herb (amaro heisst bitter) und besonders intensiv und aromatisch. Für Amarone werden die Trauben (meist eine Mischung aus Corvina, Rondinella und Molinara) vor der Gärung getrocknet, bis sie rund 30% des Volumens verloren haben. Das angenehme Resultat: stärkere Aromakonzentration, erhöhter Alkoholgehalt. Aktuell macht Amarone gut ¼ der gesamten Weinproduktion des Valpolicella aus. Mit Jahrgang 2010 erhielt der Wein zudem den angesehenen DOCG-Status zugesprochen.

 



Italienisches Weissweinparadies

Doch Wein aus dem Veneto ist natürlich noch vielfältiger. Einer der bekanntesten Weissweine von Venetien und sogar ganz Italien ist der Soave und sein mindestens zwei Jahre, manchmal im Eichenholzfass gereifter Bruder Soave Riserva. Beide reifen östlich von Verona und werden zu mindestens 70 Prozent aus der Sorte Garganega gekeltert. Dazu dürfen noch maximal 30 Prozent andere Trauben zugegeben werden und zwar die Sorten Trebbiano di Soave, Chardonnay und Pinot Bianco.

Noch bekannter als als der Soave ist hingegen der Prosecco – der wahre Stolz der Einheimischen. Er kann als Vino Frizzante (perlend) oder Spumante (schäumend) hergestellt werden. Der Unterschied liegt in der Perlung. Spumante heißt in Italien der Schaumwein mit 11 Vol.-% Alkohol. Vino Frizzante ist ein so genannter halb schäumender Wein mit wenig Kohlensäure. Er wird kalt serviert und ist höchstens zwei Jahre haltbar.

Die besten Trauben für den Prosecco wachsen rund um das Städtchen Valdobbiadene im Norden der Region. Die Rebsorte Prosecco selber wurde mittlerweile aber in ihren historischen Namen Glera umgetauft. Der Name Prosecco existiert zwar weiter, nur soll durch diese Maßnahme die geschützte Herkunftsbezeichnung Prosecco DOC aufgewertet werden. Der Prosecco DOC darf nur noch in abgegrenzten Produktionsgebieten produziert abgefüllt werden und muss zu mindestens 85 Prozent aus der Rebsorte Glera bestehen.

So oder so: das Weinbaugebiet Venetien ist definitiv eine Reise wert. Hier gilt: Koffer packen, hinfahren und die Schönheit, die einmalige Kultur und die feine Lebensart geniessen. Selbstverständlich mit einem Gläschen Wein.

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