Arianna Occhipinti ist das Aushängeschild des neuen sizilianischen Weinbaus: Im Südosten der Insel, im Gebiet des Cerasuolo di Vittoria, produziert die 33-jährige Weinmacherin geradlinige, klare Tropfen aus Frappato und Nero d'Avola und hat ihren Betrieb komplett nach biologischen Kriterien ausgerichtet.
Eine Erfolgsgeschichte vom südlichsten Zipfel Italiens
Ariannas Geschichte ist aber auch eine tolle Story. Mit 21 steht das Mädchen aus Sizilien zum ersten Mal im Keller. Sie hat sich einen Hektar Land gepachtet und aus den autochthonen Sorten Nero d'Avola und Frappato knapp 4‘000 Flaschen Wein gekeltert. Auf einer Verkostung dann, trifft sie einen Großhändler aus Genf. Ihm gefällt, was er probiert und er beschliesst ihre Weine ins Sortiment aufzunehmen.
Wie im Traum geht es weiter. Ihre Weine schlagen voll ein und sorgen auf der ganzen Welt für Furore. Seit die Önologin mit ihrer charismatischen Art die Männerdomäne Wein aufmischt, wird sie von internationalen Medien hofiert. Allein in der «New York Times» sind rund dreissig Artikel über sie und ihre Weine erschienen.
Ein steiniger Weg
Diesen Respekt allerdings muss sich das junge Ausnahmetalent zuerst erkämpfen. Arianna kommt aus gutem Hause, sie hätte ins Ausland gehen und studieren können. Stattdeseen entscheidet sie sich für ein Önologie-Studium in Mailand. Sie will Winzerin werden! Als sie ihren Eltern davon erzählt, glauben die ihr zunächst kein Wort.
Nach dem Abschluss des Studiums zieht es die junge Frau zurück in ihre Heimat, ins wirtschaftlich angeschlagene Sizilien. Dort hatte niemand Verständnis für ihr Vorhaben. „Was wollen Sie denn hier in den Reben in der Erde rumbuddeln, Signorina?“ hatten die Bauern sie anfänglich belächelt.
Aber Arianna meinte es ernst. Sie ging in den Weinberg und schnitt die Pflanzen zurecht, sie paukte am Abend den sizilianischen Dialekt, um sich mit den Arbeitern verständigen zu können. Sie weiss genau, wie ihre Weine sein sollen. Im Rebberg arbeitet sie völlig ohne Chemie, verzichtet auf Bewässerung, damit die Wurzeln tiefer dringen und den Wein mineralisch machen. Zweimal im Jahr pflügt sie den Boden um, ansonsten lässt sie ihn in Ruhe. Ausländische Rebsorten möchte sie nicht anbauen. Sie sagt: "Wir haben alles hier. Ich will zeigen, dass es sich lohnt, zu bleiben."
Wie Recht sie damit hat! Wirklich erstaunlich, was das kleine Mädchen, welches sich mit damals zarten 21 Jahren dem Weinbau verschrieben hat, in nur 10 Jahren erreicht hat. Das gefällt auch uns und wir freuen uns, dass wir Ihnen Ariannas Weine schmackhaft machen dürfen!